Was ist Taekwondo ?  

Taekwondo ist eine koreanische Kampfkunst, bei dem Arme und Beine mittels Schlägen und Tritten zur Abwehr und für den Angriff eingesetzt werden

TAE         im Sprung treten - steht für alle Fußtechniken

KWON     steht für alle Fausttechniken

DO          steht für den geistigen Weg, für die Weiterentwicklung des Geistes beim Erlernen und Üben des TKD

 

Inhalt der Seite:

 

 

Mit dem intensiven Training des Taekwondo lassen sich vielerlei Ziele erreichen. Häufig geäußerte Ziele von Anfängern, warum sie Taekwondo erlernen wollen, sind die Selbstverteidigung und die körperliche Fitness. Beides erfordert ein regelmäßiges und intensives Training. Während der Ausübung des Taekwondo wird der Körper gekräftigt, er wird geschmeidig, elastisch und stark. Neben dem körperlichen Wohlbefinden stellt sich eine geistige positive Haltung ein, ja es vollzieht sich ein geistiger Reifeprozess, der scheinbar im Gegensatz zu dieser doch brutalen Kriegskunst steht. Auch die Pflege der körperlichen Fitness wird einem zur Selbstverständlichkeit. Darüber hinaus entwickelt sich aber insbesondere die eigene Persönlichkeit weiter. Taekwondo schult also gleichermaßen Körper und Geist. Bereits die anfängliche Übung der Grundtechniken erhöht die Ausdauer und Willenskraft. Ist diese Stufe erreicht, merkt der Schüler, dass nur mit Geduld etwas zu erreichen ist. Der Umgang mit dem Lehrer und den bereits höher graduierten Schülern lehrt ihn, höflich und bescheiden zu sein, führt aber auch zur Kritik und Selbstkritik. Beim Kämpfen werden Eigenschaften wie Selbstbeherrschung, Ehrbarkeit und Gerechtigkeit gefördert. Beim fortdauernden Üben mit den Mitschülern lernt man das Gefühl der Zusammengehörigkeit kennen. Daraus entwickelt sich Integrität, Treue und Hilfsbereitschaft.

Die Zusammenwirkung dieser Eigenschaften und ihre stetige, gemeinsame Weiterentwicklung wird mit dem Begriff  DO verständlich gemacht. DO vollzieht sich in uns, gibt uns innere Kraft und spiegelt sich daher auch in unseren Handlungen wieder. Deshalb ist DO eine Weltanschauung, die wir auch auf unser Privatleben und unsere Arbeit übertragen können. Taekwondo ist im übertragenen Sinn also eine Lebensschule, in der wir lernen, uns in der Welt zurechtzufinden, sie zu verstehen und nach Möglichkeit zu verbessern.

Dies setzt natürlich die Anleitung durch einen Lehrer voraus, der selbst bereits diese Entwicklung durchgemacht hat.

 

 

Das Taekwondo-Training setzt sich aus folgenden Bereichen zusammen:

Auch bezeichnet als Olympic Taekwondo. Taekwondo ist seit 2000 eine olympische Disziplin. Es finden regelmäßig Weltmeisterschaften statt. Der moderne Wettkampf wie er bei den Olympischen Spielen zu sehen ist unterscheidet sich in zwei wesentlichen Aspekten vom traditionellen Chayu Taeryon. Erstens tragen die Sportler Schutzkleidung, weil beim modernen Wettkampf gewisse Zielpunkte am Körper mit voller Härte getroffen werden dürfen und sollen. Der zweite Unterschied sind die Techniken im Vergleich zum traditionellen Taekwondo. Bei der modernen Variante kommen die manchmal vereinfachten "Freikampftechniken" vorwiegend zur Geltung. Diese Techniken sind speziell auf den Kampf angepasst, damit sie möglichst schnell, überraschend und hart eingesetzt werden können. Das klassische Beispiel an dieser Stelle ist der Dollyo-Chagi. Dieser wird in diesem Fall nicht mehr mit dem Fußballen getroffen, sondern mit dem Spann (Vorteile: mehr Reichweite,etc.). Beim Vollkontakt sind Tritte nur auf gekennzeichnete blaue oder rote Flächen an der Kampfweste und im Gesicht erlaubt. Der Nacken und mit Haupthaar bewachsene Kopfflächen sind aus der Wertung herausgenommen. Handtechniken zum Kopf sind generell verboten. Beim Vollkontakt sind Tiefschutz, Ellbogenschutz, Schienbeinschutz sowie die Kampfweste zu tragen. Trotz dieser Polsterungen sind mehr oder weniger schlimme Verletzungen nicht auszuschließen. Die Härte diese Kampfes wird deutlich am den zwei möglichen Ereignisse die zum Sieg des Kampfes führen. Entweder gewinnt einer der beiden Kontrahenten den Kampf durch die Mehrzahl an Trefferpunkten oder durch ein technisches K.O..

Wettkampregeln

 

Technikschulung - der Kampf gegen imaginäre Gegner

Formenlauf ist für jeden Taekwondoka Pflicht, der Gürtelprüfungen ablegen möchte. Für jede Prüfung muss eine neue Form (Poomsae) erlernt werden. Die Formen sind eine feste Abfolge von Angriffs- und Verteidigungstechniken, die gegen einen imaginären Gegner ausgeführt werden. Formenlauf ist auch Wettkampfdisziplin und wird auf Turnieren bis zur Europameisterschaft betrieben. Ab dem Jahr 2006 finden sogar Weltmeisterschaften statt. Bewertet werden dann z.B. die Exaktheit der Ausführung, der Ausdruck und die Dynamik der Bewegungen. Die gezeigte Form soll als "Kampf" erkennbar sein, d.h. eine Demonstration von Krafteinsatz, Technik und Schnelligkeit muss vorhanden sein. Ein kämpferischer /aggressiver Gesamteindruck soll bei der Darbietung rübergebracht werden und sich dementsprechend auch in der Mimik ausdrücken. Der Siegeswille ist erkennbar durch Entschlossenheit und Konzentration, Balance und Disziplin. Dazu kommt überzeugende Effizienz, exakte Koordinierung der Techniken, hohe Dynamik und deutliches Einrasten der Techniken. Die Blickrichtung erfolgt in der Regel in Laufrichtung, nicht isoliert bzw. getrennt von der auszuführenden Technik, sondern mit ihr gleichsam verbunden (ggf. eine Idee früher als die Technik). Der Blick, die Stellung, die Technik ergeben mittels einer fließenden Bewegung eine Einheit.

mehr über Poomsae

Selbstverteidigung gegen bewaffnete und unbewaffnete Angriffe aus verschiedenen Distanzen  

Der koreanische Begriff Hosinsul bedeutet im allgemeinen Selbstverteidigung und ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des modernen Taekwondo. Diese Definition ist etwas irreführend, da alle Taekwondo-Techniken praktisch zur Verteidigung geeignet sind, jedoch werden beim Hosinsul vorwiegend Techniken geübt, wo Fuß und Handtechniken nicht angebracht sind da man bereits attackiert wird. Aus diesem Grund wird beim Hosinsul die Befreiung aus Griffen, oder Würge-Techniken, sowie Hebel und Wurf-Techniken geübt die auch aus anderen Kampfsportarten übernommen werden können. Da in einer Notwehrsituation es im Gegensatz zu einer Wettkampfsituation keine festen Regeln gibt, "kann" der Angreifer sein Opfer mit jeder möglichen Aktion überraschen und der Schüler (Verteidiger) darf jede Art von Verteidigung benutzen um sich zu Wehren. Selbstverständlich muss jeder der Verteidiger den Notwehrparagraphen, insbesondere den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit, beachten. Zusätzlich zu den aufgezählten Techniken kommt noch die Fallschulung zum Hosinsul die in den meisten Taekwondo-Vereinen leider stark vernachlässigt wird. Gerade dieser Teilbereich des Taekwondo wird häufig gerne von Frauen bevorzugt geübt um sich in einem möglichen Ernstfall zu wehren.

 

 

Einen großen Teil des Taekwondo-Trainings verbringen die Schüler mit dem Ilbo-Taeryon, dem Sparring. Allgemein kann man sagen, dass diese Form des Trainings eine Ausführung und Kombination der erlernten Techniken gegen einen einzelnen Gegner ist. Obwohl es viele verschiedene Techniken gibt, folgt der Ablauf einem einheitlichen Schema: Einer der beiden Kämpfer macht sich zum Verteidigen bereit, und gibt dem anderen dies auch mit einem kurzen Kommando zu erkennen. Dieser kündigt den Beginn seiner folgenden Technik ebenfalls mit einem kurzen Kommando an. Darauf führt er diese - (meist) nicht abgesprochene - Technik durch, die es für den anderen Kämpfer gilt, abzuwehren. Auf diese Weise gibt es nahezu unbegrenzte Möglichkeiten, Angriffstechniken und dazu passende Abwehrtechniken zu kombinieren. Das hat den Vorteil, dass das Ilbo-Taeryon auch niemals langweilig wird. Außerdem ist es das Ziel jedes Schülers, seine Kombinationen zu perfektionieren, so dass sogar eine einzelne sehr viel Zeit in Anspruch nehmen kann. Ziel dieses Trainings ist es, den Taekwondoka so auszubilden, dass er die Kombinationen sowohl "auf der Straße" als natürlich auch auf Wettkämpfen mit Beherrschung und Kraft ausführen kann. Und mehrere Techniken zu kombinieren und diese dann auch noch perfekt auszuführen ist gar nicht so einfach, wie es aussieht!

 

Der Bruchtest (Kyok Pa) ist ein fester Bestandteil des Taekwondo, auch wenn der Bruchtest nicht, wie man erwarten könnte, im Training oft geübt wird. Wichtig bei einem Bruchtest ist die korrekte Ausübung der Technik mit größtmöglicher Kraftentfaltung auf der Trefferfläche. Die Wirksamkeit jener Techniken wird dann beim Zerschlagen von Brettern, Ytong Platten aber auch Steinen unter Beweis gestellt. Dabei kommt es jedoch nicht nur auf die Schnelligkeit, Technik und Kraft an, sondern die Genauigkeit und die Konzentration des Taekwondoin bei der Bruchtestdemonstration ist von entscheidender Bedeutung. An dieser Stelle ist der Faktor "Do" des Taekwondo-Trainings von entscheidender Bedeutung. Durch die geistige Konzentration versetzt der Taekwondoin sich in die Lage, alle inneren und äußeren Punkte genau auf einen Punkt des Auftreffens zu konzentrieren.

Bei Schönheit des Kyok Pa sollte man dabei nicht vergessen, dass Taekwondo zur Verteidigung gedacht ist und nicht zum Zerstören (auch nicht von Gegenständen), außer im Notfall. Aus diesem Grund ist bei der Prüfung auch die Erlaubnis des Prüfers erforderlich um diese Ausnahme zu genehmigen. Der Bruchtest dient als Beweis für die korrekte Ausführung einer Technik, und wird deshalb nur zu Prüfungen und gelegentlich zu Vorführungen ausgeführt. Üblicherweise werden Fichtenholz-Bretter (3cm x 30cm x 30cm) für Bruchtests verwendet. In Ausnahmefällen (Hand-Technik bei Frauen, Jugendliche) 2 - 2.5 cm dicke Bretter.

 

 

Über den Weg der körperlichen Anstrengung sowie der Beachtung der Verhaltensregeln erreicht man darüber hinaus auch eine Fortbildung der Persönlichkeit. Dieser Weg ist aber lang und schwer zu gehen.

Einige Beispiele für Dinge die man auf diesem Weg finden kann, so man bereit ist, diese anzunehmen:

 

Taekwondo ist eine koreanische Kampfkunst, die sich über viele Jahrhunderte hinweg entwickelt hat. Um die Entstehung des Taekwondo zu beschreiben, muss man sich etwas mit der Geschichte Koreas beschäftigen.
In den ersten nachchristlichen Jahrhunderten war das Gebiet des heutigen Korea in drei Königreiche aufgeteilt: Koguryo im Norden, Baek Je im Südwesten und Silla im Südosten, wobei Koguryo flächenmäßig bei weitem das größte war.
Dies führte dazu, dass die beiden südlichen Länder Baek Je und Silla in ständiger Wachsamkeit gegen die militärische und wirtschaftliche Bedrohung aus dem Norden lebten. Vor allem für Silla wirkte sich dies insofern positiv aus, als die eigene Kraft und Stärke in jeder Beziehung erhalten und verbessert werden musste. Man erkannte hier, dass eine geistige Überlegenheit die Grundlage für das Widerstandsvermögen gegen den Norden war, und so entwickelte man vielerlei Systeme, die die geistige Substanz des Volkes nährten und verbesserten. Zu diesem Zweck wurde unter anderem im 6. Jahrhundert n. Chr. von dem König Chin-Hung das Hwarang-Do gegründet, eine Organisation, in der die talentierte Jugend der damaligen Zeit aufgenommen und im Ideengut des Zen unterrichtet wurde. Dieses Ideengut wendete man auf verschiedene Künste, Wissenschaften und die Selbstverteidigung an. Damit war der Grundstein für die Entstehung des Taekwondo gegeben. Für die Hwarang-Do-Bewegung resultierte aus dem Gedankengut des Zen eine unüberwindbare Stärke, die schließlich zu einer friedlichen Vereinigung der drei Königreiche unter der Leitung Sillas führte. In der folgenden Silla-Dynastie wurde Soo Bak Gi und Taek Kyon zur nationalen Kriegskunst erklärt, in der jährlich Wettkämpfe ausgetragen wurden, um den besten Kämpfer zu ermitteln. Der Wettkampfsieger erhielt einen bedeutenden Posten in der Regierung. Auch während der Koryo-Dynastie (918 - 1392 n. Chr.) erfreuten sich die kriegerischen Künste großer Beliebtheit. Somit wurde das Taekyon fast 800 Jahre lang weitergepflegt und perfektioniert. In der folgenden Yi-Dynastie (1393 - 1910 n. Chr.) wurde jedoch alles, was mit dem Militär zu tun hatte, abgewertet.

Da aber der äußere Anlass der Auseinandersetzung mit den Nachbarstaaten im Laufe der Zeit verschwand, erlahmte die schöpferische Kraft des Volkes, und die Entwicklung des Do stagnierte.
Als im 14. Jahrhundert die Lee-Dynastie folgte, wurde das Taekyon nur noch von kleinen Gruppen am Leben erhalten.
Im Jahr 1910 erfolgte die Besetzung Koreas durch japanische Truppen, und Taekyon wurde in seiner öffentlichen Ausübung verboten. Damit war aber der äußere Anlass, der das Taekyon zu seiner einstigen Blüte geführt hatte, wieder gegeben: die Bedrohung von außen. Gerade das führte dazu, dass das Taekyon von neuem ausgeübt und gepflegt wurde und auch diese schlimme Zeit ohne Schaden überstand. Nach der Niederlage der Japaner 1945 war das Interesse vorhanden, das Taekyon der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, und es erfolgte schnell eine allgemeine Verbreitung. In dieser Zeit entstand eine Bewegung unter der Führung von General Choi, Hong Hi mit der Aufgabe, das Taekyon neu zu ordnen und eine umfassende äußere Organisation zu entwerfen. Im Rahmen dieser Neuordnung änderte er auch unter Mithilfe eines Komitees, dem bedeutende Persönlichkeiten Koreas angehörten, den Namen des Taekyon in Taekwondo, was soviel wie "der Weg des Fußes und der Hand" heißt. Zwischen 1950-1953 entwickelten die Meister Südkoreas unter Leitung von General Choi Hong Hi ein neuen Kampfsport nach dem japanischem Modell. Taekwondo vereinte die bestehenden Stilrichtungen Chang Hon Yu, Chang Moo Kwan, Chung Do Kwan, Chi Do Kwan, Oh Do KWan, Yul Kwan Sool, Kang Duk Kwan, Yun Moo Kwan und andere. 1955 führte dann General Choi Hong Hi im Auftrag der südkoreanischen Regierung Taekwondo als Nationalsport ein. Die Disziplin wurde schnell zum koreanischen Volkssport und als Pflichtfach auch an allen Militärakademien und Polizeischulen des Landes gelehrt. Ein Graduierungssystem (Dan Gup Jedo) wird gegründet und Regeln für den Wettkampf erstellt und 1961 wird General Choi Hong Hi der erste Präsident der Korean Taekwondo Association (KTA). 1965 brach eine Abordnung höchster Danträger von Korea auf, um das Taekwondo in der ganzen Welt zu verbreiten. Seit dieser Zeit wird diese koreanische Kampfkunst auch in Europa unterrichtet.

 

 

Graduierung

Ausbildungsstand

Gürtelfarbe

Bedeutung

10. Kup

Schüler

weiß

Änfangerstufe, Farbe der Reinheit, des unbeschriebenen Blattes

9. Kup

Schüler

weiß-gelb

8. Kup

Schüler

gelb

Farbe der Erde, erste Wurzel / ein Keimling

7. Kup

Schüler

gelb-grün

6. Kup

Schüler

grün

Die Wurzeln haben ausgeschlagen, die Pflanze zeigt sich

5. Kup

Schüler

grün-blau

4. Kup

Schüler

blau

Die Pflanze wächst in den Himmel / der erste Fortgeschrittene Gürtel

3. Kup

Schüler

blau-rot

2. Kup

Schüler

rot

Farbe für Achtung, Vorsicht mit dem Erlernten

1. Kup

Schüler

rot-schwarz

Vorstufe zum Dan oder Poomgrad

1. - 3. Poom

jugendlicher Meister

schwarz / rot

1. - 4. Dan

Meister

schwarz

schwarz ist die Kombination aller Farben

5. - 9. Dan

Großmeister

schwarz

10. Dan

WTF-Präsident

schwarz

Die Zahl 10 steht im koreanischen normalerweise für Vollendung. Allerdings gibt es im WTF-TKD doch den 10. Dan. Der Präsident der WTF erhält automatisch den 10. Dan beim Amtsantritt, ganz gleich welchen Dan er zuvor besaß. Es ist allerdings üblich einen Präsidenten zu wählen, der Großmeister (7.-9. Dan) ist. Verlässt der Präsident sein Amt, erhält er automatisch den 9. Dan.